Es sind Geschichten vom Unterwegs-Sein. Sie stammen teils aus meinem alten „verenasunterwegsgeschichten.com“ Blog und erzählen von bewegenden Momenten, von Abenteuern und besonderen Erfahrungen. Neuste Beiträge Alle Beiträge über das Reisen
„Leben heisst nicht zu warten, dass der Sturm vorbei zieht, sondern lernen im Regen zu tanzen.“ Ich schreibe über mein Leben, beobachte die Natur, achte auf die Menschen und deren Umfeld und erzähle davon. Kleine Alltagsgeschichten. Neuste Beiträge Alle Beiträge zu meinen Lebensgeschichten
Die Erzählung, „Louise ist krank“ handelt vom Besuch mit einem Huhn beim australischen Tierarzt. Eine andere von den Eindrücken im Schildkrötenspital auf Key West in Florida. Ich lebe mit Tieren, schreibe über sie, male und fotografiere sie. Jetzt habe ich zwei Bücher über die Abenteuer von Miranda, der jungen Giraffe geschrieben und mit Aquarellen verfasst. […]
Beim Abschiedsessen in Fort Lauderdale im angesagten Fischrestaurant „15th street fisheries“ fragte mich meine Bekannte, Linda: „Which city did you like most in Florida?“ Die Frage war wohl eher so gemeint: „In welcher Florida Stadt könntest Du wohnen?“ Oh weia, dachte ich, nun darf ich ja nichts Falsches sagen, denn meine ehemaligen Nachbarn waren unlängst aus der Schweiz hierher ausgewandert. Das haben sie gut gemacht und deshalb hab ich mich mit der Antwort etwas geziert.
Vor uns stand ein Teller der allerfeinsten und allerfrischensten STONECRABS.
Naples, am Golf von Mexiko, erreichte ich über die Autobahn 41, „Tamiami Trail“, die quer durch die Everglades führt. Eine wunderschöne Stadt für wohlhabende Rentner. Extrem sauber, perfekte Villen und Gärten, herausgeputzt und zurecht getrimmte Anlagen. Alles scheint einfach nur perfekt. Der Rasenschnitt, das Wetter, der kilometerlange, weisse Sandstrand, die historische Holzpier, das glasklare Wasser, mein Hotel im mediterranen Stil mit Terrasse, die ordentlich gestutzten Palmen und auch die Menschen, (hoher Altersdurchnitt). Warum komme ich mir nur so viel jünger vor, obwohl die zurechtgeschnittenen und getrimmten Körper dieser Menschen einiges zu bieten haben?
Am Abend unternahm ich einen langen Spaziergang durch die Strassen des historischen Zentrums mit vielen angesagten Boutiquen, Spitzenrestaurants und Shops.
Auf der langen Holzpier hatten sich Fischer, Touristen, Familien mit Kindern, Sportler und Rentner zum Sonnenuntergang eingefunden.
Sorry, aber bessere Fotos gab es nicht.
Mein erster Blick ins Wasser war etwas verwirrend, denn es brodelte wie im Wasserkocher. Schnell war mir klar, dass unter Wasser eine wahre Jagdorgie stattfand, nur was jagte wen, war noch die Frage. Die folgenden Stunden, die ich atemlos ins Wasser, in die Luft, auf den Pier und immer wieder ins Wasser starrte, verflogen ohne dass ich den Sonnenuntergang wahrnahm. Die braunen Pelikane bohrten sich spiralförmig ins brodelnde Wasser, während die Delphine pfeilschnell unter dem Pier durch und entlang der Küste schwammen und sich offensichtlich ein Festmahl von kleinen Fischen gönnten. Zwischendurch warfen die Fischer ihre Angeln aus, die Pelikane stürzten sich halsbrecherisch ins Getümmel und nach ihren dick hängenden Kehlsäcken zu urteilen, waren sie extrem erfolgreich. Ich war Zeugin eines einzigartigen Spektakels, um so mehr ich noch nie Delphine so nahe beobachten konnte. Elegant, geschmeidig kurvten sie vor unseren Augen. Obwohl ich dutzend Male versucht habe, sie zu filmen oder zu fotografieren, ist mir das misslungen, aber es war Adrenalin treibend. Solche Augenblicke sind geschenktes Glück und dafür bin ich unendlich dankbar.
z.T. aus Wikipedia: Die Everglades sind ein tropisches Sumpfland im Süden von Florida. Ein Teil der Everglades ist als Everglades-Nationalpark geschützt und UNESCO-Welterbe. Seit 2010 steht der Park auf der roten Liste des gefährdeten Welterbes, da die zunehmende Umweltverschmutzung und Eingriffe in den Wasserhaushalt den Park bedrohten.
Kontrastprogramm – mein 50$ Zimmer und Cheeseburger
Mein Kontrastprogramm beinhaltet manchmal auch ein 50$ Hotel, zum Beispiel unterwegs zu den Everglades. Zum Schlafen reicht es, weiches Bett, riesiges Zimmer. In den Staaten bezahlt man den Preis für das Zimmer, unabhängig davon, wie viele darin schlafen. Für einen Einzelreisenden wie mich, wird dieses System dann doch recht teuer. Umsomehr schätze ich danach ein luxuriöseres Zimmer.
Nach Key West, der südlichsten Stadt in Florida, besichtigte ich auf dem Weg in die Everglades, das Spital für Schildkröten „Turtle Hospital“ in Marathon. Die Führung für die ich mich bereits ein paar Tage zuvor anmelden musste, war äusserst aufschlussreich.
Als ich in Key West ankam und mein Hotel suchte, stolzierte ein wunderschöner Hahn in Gefolgschaft seiner überbesorgten Henne mit etlichen Wattebäuschchen selbstsicher über die Strasse. Ich trat abrupt auf die Bremse, noch bevor ich erfuhr, dass sie unter Schutz stehen. Key West ist eine übersichtliche, historisch intakte und überaus charmante Stadt am südlichsten Zipfel von Florida. Man erreicht sie über die Keys (Inseln) und über etliche Brücken, wovon die längste, die „seven mile bridge“ ist. Auf diesem 2200 km langen Nr 1 Highway benutzt man meist den Tempomaten. Einfach schnurgerade aus. Links ist der Atlantik, rechts der Golf von Mexiko und in der Verlängerung liegen Kuba und die Bahamas.
Ich habe mich sehr über Eure zahlreichen Kommentare gefreut. Leider konnte ich irgendwie nicht alle genehmigen. WordPress hat einiges geändert. Zum Teil ist einiges sehr einfach geworden, und anderes einfach anders. Ich soll Euch erzählen, wo ich überhaupt bin. In der Annahme, dass jeder weiss, wo Florida liegt, wollte ich niemanden mit langen Beschreibungen langweilen. Florida hängt ein bisschen wie ein Blinddarm an Amerika dran, es nennt sich „Sunshine State“ , wie auf allen Autonummern vermerkt, furchterregende Hurrikans ziehen in den Sommermonaten oft zerstörerisch übers Land und Florida einfach ist ein wunderbarer Reisestaat.
Ein erneuter Blick auf die Uhr liess mich unruhig werden. Wo war das bestellte Taxi? „Taxitop“ meldete sich der Fahrer. „Wo sind Sie?“ „Ich bin da“ erwiderte er. „Ja, wo DA?“ „Ja, DA!“ Leicht irritiert und in gequetschter Stimmlage, wollte ich wissen, wo denn das DA sei. Er meinte: „Ja, da vor der Garage“. „Das kann nicht sein, denn ich stehe VOR der Garage“. „Aaaha“. Während seinem langezogenem AHaaA, sah ich bildlich die Hirnwindungen entrollen und das Aufkeimen der Erkenntnis, dass er wohl vor der falschen Garage wartete. Glücklicherweise befand sich der Irrtum nur um die Ecke und so erreichte ich pünktlich den Bahnhof. Es war der Beginn einer Reise nach Florida.
2015. „Unser Leben braucht ein Ziel; es liegt an uns den rechten Weg zu wählen“ Yehudi Menuhin
Vor ein paar Wochen war ich beruflich in Saanen bei Gstaad unterwegs. Das Private mit dem Geschäftlichen zu verbinden, war mir auch dieses Mal ein Bedürfnis. Ich mag es, mich vom Zufall treiben zu lassen, und so geriet ich ungeplant auf einen Philosophenweg. Zwischen rauschendem Bach und eisigem Waldweg waren Sprüche von Yehudi Menuhin auf Tafeln angebracht und dieser Satz hat mich gefunden: „Unser Leben braucht ein Ziel; es liegt an uns den rechten Weg zu wählen“. Meinen rechten Weg zu wählen ist mir im 2014 noch nicht gelungen.
Menuhin sagt nicht „den richtigen Weg finden“, sondern „den rechten Weg wählen“. Hier liegt der Unterschied. Das Finden hat etwas dem Zufall überlassenes, vielleicht sogar etwas Ungewolltes, aber wählen tut man bewusst, mit Absicht und Zielstrebigkeit. Aufgefallen ist mir auch das bewusst gesetzte Wort „recht“. Es beinhaltet moral- ethische Grundsätze und zeugt von Tiefgründigkeit. „Richtig“ hingegen, ist einfach das Gegenteil von „falsch“, ob im gesetzlichen oder mathematischen Zusammenhang. Deshalb hat mich dieser Ausspruch so berührt, weil er genau das ausdrückt, worauf ich mich im Neuen Jahr freue.
Als ich anfangs März 2014 von meiner Australienreise mit meiner Schwester heimkam, wusste ich, wie mein Weg weitergehen würde. Ich wollte freier, lustvoller Arbeiten, es sollte so werden wie damals, als ich mit dem Auto durch Europa fuhr. Beim Arbeiten mit meiner Tochter Linda würde ich Inhalt, Menge und Tempo selber wählen können, da sie Geschäftsführerin im Güterhof war. Ich wollte Zeit haben für meine Töchter und die drei Enkel, die Hunde und das neue Landhaus, das ich im Juni in Schaffhausen gekauft hatte. Ich wollte wöchentlich eine Geschichte auf meinem Blog „Verenas unterwegs Geschichten“ posten. Nun ist es anders, aber auch gut. Linda ist nach einem Burnout auf Ende Jahr aus der Firma ausgetreten. Sie wird ihre eigenen Wege gehen mit ihrer jungen Familie und auch in beruflicher Hinsicht neu Fuss fassen. Es ist gut so und ich kann sie bestens verstehen, denn ich bin überzeugt, dass sie den rechten Weg gewählt hat.
Für mich war die Veränderung einschneidend. Ich habe mich gefügt und den Aufgaben gestellt, denn es war wohl auch meine Bestimmung. Jetzt ist es gut wie es ist, und ich habe mich erneut auf den Weg gemacht, mich innerhalb des Geschäftslebens wieder freier zu bewegen.
Ich sitze im strömenden Sommerregen unterm Sonnenstoren eingewickelt in eine Wolldecke. Der Blick ins bewaldete Tal lässt einzig den Kirchturm mit der grossen Uhr hervorstechen. Ansonsten gibt’s Bäume, ein paar Heckenrosen und meine alte Eiche inmitten des neuen Gartens. Der Duft und das Rauschen umhüllen mich, ein zart rosa Licht überspannt den nächtlichen Himmel. Es scheinen besondere Reflexionen der Stadt zu sein, die bis ins Mühlental strahlen. Kirchenglocken verkünden die elfte Stunde. Regen fällt nährend zu Boden. Mein junger Garten säugt ihn auf wie das Neugeborene die Muttermilch. Schmatzend verbreitet er Zufriedenheit, verströmt Wohlgefühl und Zufriedenheit. Mein Garten gibt mir so viel Geborgenheit sogar jetzt im Landregen. Wieder läutet die Kirchuhr. Bald ist Mitternacht und Zeit die Schatten der Nacht zu verlassen. Kaum denke ich an die Bettdecke, schleicht der Fuchs ums Häusereck. Er lebt unterhalb meines Gartens mit seiner Sippschaft und löst nicht nur Freude aus, sondern Ärger über seine penetranten Düfte, seine Schuhklauereien und sonstige Hinterlassenschaften. Jetzt aber freue ich mich über seinen nächtlichen Gruss durch den Regen Vorhang. Und morgen ist ein neuer Tag.